Geschichte

Franchimont: eine ehemalige Festung des Lütticher Bischofs im Norden der belgischen Ardennen

Die Burg Franchimont (Provinz Lüttich, Gemeinde Theux) war eine von zwölf Residenzen und Festungen des Lütticher Fürstentums. Die Festung wurde 1155 zum ersten Mal schriftlich erwähnt, aber die ersten Gebäude wurden wahrscheinlich zur Zeit der Bischöfe Heinrich von Verdun (1075-1091) und Otbert (1091-1119) errichtet. Während der Feudalzeit haben beide Bischöfe das Fürstentum tatkräftig verteidigt. Das inmitten „Nicht-Lütticher“ Gebiete (Herzogtum Limburg und Luxemburg, sowie des Fürstentums Stavelot) eingebettete Land verfügte somit nicht nur über ein Verteidigungssystem, sondern auch über ein Verwaltungs- und Gerichtszentrum, in dem der Vertreter des Fürstbischofs residierte. Die Burg verteidigte eine Mark, also eine Art Grenze.

Vereinfachend gesagt, kann man die heutigen Ruinen in drei konzentrische Umfassungsmauern aufteilen, die mehr oder weniger der allgemeinen Entwicklung der Festung vom Mittelalter bis zur Neuzeit entsprechen.

Die erste Umfassungsmauer ist die eigentliche Burg, jene mit den meisten mittelalterlichen Teilen, die die zahlreichen Umbauten vor allem im 16. Jahrhundert überlebt haben.

Von der zweiten Umfassungsmauer ist heute nicht viel übrig. Diese umgab die westliche und nördliche Ausdehnung der Festung und somit die Eingänge. Der beeindruckendste Rest der zweiten Umfassungsmauer ist die östliche Verstärkung -auch Artillerie-Schildmauer- des mehr als 20 Meter hohen Donjons. Dies ist das typische Beispiel einer passiven Festung des Spätmittelalters (gegen 1387) -eine Reaktion auf den Fortschritt der Artillerie.

Die dritte fünfeckige Umfassungsmauer bildet eine Bastion mit einer nach Westen ausgerichteten Spitze. Sie ist auf die Zeit von Erard de la Marck zurückzuführen. Mit ihren Kasematten und ihrem Bollwerk (oder Kanonenturm) am Eingang ist sie ein typisches Beispiel für die Bauerfindungen der Bauingenieure am Anfang des 16. Jahrhunderts. Sie ist mit Bauwerken in Langres (Frankreich), auf dem Mont Saint Michel (Frankreich) oder in Soleure (Schweiz) vergleichbar. Auch wenn die Burg während der Französischen Revolution Ende des 18. Jahrhunderts zum Teil geschleift wurde, so beeindrucken die Ruinen noch heute. Die Entwicklung der militärischen Architektur in Bezug auf die Waffentechnik, insbesondere auf die Pulverartillerie, wird beim Rundgang auf anschauliche Weise verständlich gemacht.

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